Diversity & Inclusion als gelebte Haltung – nicht als Kampagne



27.10.2025 – Die Debatte um das Thema Gendern zeigt deutlich, dass sprachliche Repräsentation nach wie vor nicht selbstverständlich ist. Dabei geht es längst nicht nur um Political Correctness, sondern um das Sichtbarmachen und die Ansprache aller Personengruppen. Die Corporate Communication sollte hierbei kein wünschenswertes Image nach außen tragen, sondern die gelebte Unternehmenskultur präsentieren.

Unternehmen, die Vielfalt leben und Inklusion fördern, gelten als innovativer, resilienter und attraktiver, sowohl für Kundinnen und Kunden als auch für Mitarbeitende. Erfolgreiche Diversity & Inclusion – Kommunikation (D&I) beginnt nicht mit einer Kampagne, sondern mit einer gelebten Haltung. Wer intern Strukturen schafft, die Vielfalt fördern, etwa durch inklusive Personalprozesse, flexible Arbeitsmodelle oder offene Karrierepfade, kann diese Werte authentisch nach außen tragen. Mitarbeitende verschiedener Ethnien, Geschlechter, ‌sexueller Orientierungen, Religionen, Altersgruppen und mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen sollen allesamt die gleichen Chancen ‌und Möglichkeiten haben, ihre Talente einzubringen.

Sprache spielt dabei eine ebenso große Rolle. Worte prägen Wahrnehmung und können dadurch sowohl Distanz als auch Nähe schaffen. Unternehmen, die inklusiv kommunizieren, achten auf klare, respektvolle Formulierungen und verwenden geschlechtergerechte Sprache. Der bewusste Umgang mit Begriffen und eine wertschätzende Ansprache sind ein Spiegel der Haltung.

Auch Bilder und Geschichten transportieren Botschaften oft stärker als Worte allein. Diversität sollte durch authentische Motive sichtbar gemacht werden, die reale Mitarbeitende und Alltagssituationen zeigen, statt austauschbarer Stockfotos oder gestellter Szenen. Storytelling kann D&I erlebbar machen, wenn Mitarbeitende, ihre Erfahrungen und Projekte sichtbar werden.

Interne Kommunikation ist ein zentraler Motor für die Umsetzung von Vielfalt. Durch gezielte Formate wie Workshops, interne Podcasts oder Themenschwerpunkte im Intranet wird der Dialog gefördert und das Bewusstsein für D&I gestärkt. Verschiedene Stimmen und Perspektiven einzubeziehen, schafft Räume für Austausch und Sensibilisierung, auch für kritische Themen. Führungskräfte übernehmen dabei eine besondere Verantwortung. Ihre Haltung und Sichtbarkeit prägen die Unternehmenskultur maßgeblich. Persönliche Statements, das Teilen eigener Erfahrungen und die Unterstützung vielfältiger Teams machen Diversity & Inclusion greifbar und glaubwürdig.

Auf lange Sicht sollte D&I nicht nur ein Projekt darstellen, sondern zum Prinzip des Unternehmens werden. Wenn Vielfalt selbstverständlich in Sprache, Bildwelt und Themenwahl mitschwingt, verändert dies nachhaltig die Wahrnehmung des Unternehmens. Unternehmen werden als offen, modern und zukunftsfähig bewertet, wobei es stets darum geht Haltung zu zeigen, konsistent, authentisch und empathisch zu handeln. Vielfalt ist kein Trend, sondern eine Stärke, die Unternehmen aktiv nutzen sollten.

Diversity & Inclusion – Checkliste für Unternehmen

1. Strategie & Haltung

☐ Gibt es eine klar formulierte D&I-Strategie mit Zielen und Werten?
☐ Ist D&I fest in der Unternehmensstrategie und -kultur verankert?
☐ Sind Verantwortlichkeiten (z. B. D&I-Beauftragte, Führungskräfte) definiert?
☐ Wird die Kommunikation authentisch geführt – ohne „Diversity Washing“?

2. Interne Kommunikation

☐ Werden Fortschritte und Herausforderungen regelmäßig geteilt?
☐ Gibt es Räume für Austausch (Workshops, interne Kampagnen, Newsletter)?
☐ Nutzen alle Kommunikationskanäle inklusive, respektvolle Sprache?
☐ Gibt es Schulungen zur inklusiven Kommunikation und unbewussten Vorurteilen?
☐ Können Mitarbeitende anonym Feedback zu D&I-Themen geben?

3. Externe Kommunikation

☐ Wird Vielfalt in Bildern, Texten und Social Media authentisch dargestellt?
☐ Vermeidet das Unternehmen stereotype Darstellungen?
☐ Werden konkrete Maßnahmen und Ergebnisse (z. B. Diversity Report) veröffentlicht?
☐ Bestehen Kooperationen mit diversen Organisationen oder NGOs?
☐ Werden gesellschaftliche Themen (Pride, Inklusion, Gleichstellung) glaubwürdig aufgegriffen?

4. Kultur & Entwicklung

☐ Gibt es regelmäßige Schulungen zu D&I für alle Mitarbeitenden?
☐ Wird der Erfolg der D&I-Maßnahmen regelmäßig gemessen (KPIs, Umfragen)?
☐ Werden Ergebnisse transparent intern und extern kommuniziert?
☐ Wird Vielfalt aktiv gefeiert – z. B. durch Events oder Awareness-Tage?

5. Sprache & Darstellung

☐ Wird geschlechtergerechte und diskriminierungsfreie Sprache verwendet?
☐ Sind barrierefreie Formate (z. B. Untertitel) vorhanden?
☐ Werden unterschiedliche Perspektiven, Hintergründe und Lebensrealitäten berücksichtigt?

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