2.9.2025 – Agilität ist ein Buzzword und viele verwenden es, ohne zu wissen, was es tatsächlich bedeutet. Agiles Arbeiten ist kein Chaos oder Tohuwabohu. Es ist eine Methode, die wie andere auch definierten Regeln folgt.
Jeder will heute agil sein, egal ob in der Projektarbeit oder in der Unternehmensorganisation. Zugegebenermaßen ist der Begriff gut gewählt, denn was wäre das Gegenteil? Behäbigkeit, Trägheit, Unbeweglichkeit. Dafür mag natürlich niemand stehen. Und klar ist das auch irreführend. Wer seine Projektarbeit nicht agil gestaltet, arbeitet eben im herkömmlichen Wasserfall. Und wenn ein ganzes Unternehmen nicht nach den Prinzipien der Agilität organisiert ist, dann funktioniert auch die althergebrachte Hierarchie.
Was jedoch sicher schief geht, ist ein Anstrich von Agilität, der sämtliche Regeln dieser Arbeitsweise ignoriert. Um die Vorteile zu nutzen, bedarf es einiges an Methodenwissen und das ist ziemlich rar gesät. Sonst verharrt man in „Bullshit Bingo“ oder Hybridlösungen, die in der Regel zum Scheitern verurteilt sind.
In unserer Praxiserfahrung sehen wir sehr häufig, dass Führungskräfte den Begriff Agilität missbrauchen, um einen vereinbarten Projektumfang umzustoßen oder um Verantwortlichkeiten eines Product Owners oder Product Teams zu umgehen.
Agil sein heißt nicht „tun wie ich will“, sondern Regeln beachten. Es bedeutet, interdisziplinäre Teams zusammenstellen und mit Verantwortung ausstatten. Angeleitet von einem Product Owner und einem sorgfältig gewarteten Backlog. In kurzen, iterativen Zyklen wird ein Produkt weiterentwickelt oder ein Projekt vorangebracht.
Im Vordergrund steht dabei nicht ein festgelegtes Projektende mit einem definierten Projektergebnis. Wer kann sagen, ob das in zwei, drei Jahren überhaupt noch sinnvoll ist? Im Vordergrund steht das Faktum, dass man vorankommen möchte. Daher Arbeit in kleine, in kurzer Zeit umsetzbare Aufgaben aufteilen und priorisieren. So kommt man tatsächlich vorwärts, ohne sich mit Langzeitplänen, irrwitzig langen Spezifikationen und Dokumentationen herumzuschlagen. Dabei behält man stets die Option, den eingeschlagenen Weg zu korrigieren.
Lange Rede, kurzer Sinn: Agiles Arbeiten ist alles andere denn Chaos. Es ist methodisches Vorgehen, das Regeln folgt, die in einem kurzen Video vielleicht einfacher zu erklären sind als mit vielen Worten.
Sie möchten sich zum Thema austauschen? Buchen Sie einen Termin mit einem unserer Experten.